Allgemeines
- Gewässer sind der Lebensraum der Fische.
- Dieser Lebensraum ist durch verschiedene Umwelteinflüsse stark gefährdet.
- Um Fische und ihren Lebensraum artgerecht vor diesen Umwelteinflüssen zu schützen, sollten sich Angler besonders gut mit ihnen auskennen.
- Es gibt 4 verschiedene Arten von Wasser.
Grundlagen
Niederschlagswasser
- Wasser, das aus der Atmosphäre in Form von Regen, Schnee oder Hagel auf die Erde fällt.
- Kann in Gewässern enden
- Beeinflusst ihre Qualität und das Leben darin.
Grundwasser
- Wasser, das tief im Boden gespeichert ist und die Poren und Spalten in Gestein und Boden ausfüllt.
- Wichtig für das Überleben von Fischen in Zeiten von Trockenheit → speist Flüsse und Seen
Quellwasser
- Wasser, das aus einer natürlichen Quelle im Boden austritt.
- Es ist oft sehr sauber und kann spezielle Lebensräume für bestimmte Fischarten bieten.
Oberflächenwasser
- Wasser, das sich auf der Erdoberfläche in Form von Flüssen, Seen und Feuchtgebieten sammelt.
- Hauptlebensraum für viele Arten von Fischen.
- Qualität dieses Wassers ist entscheidend für die Fischerei.
Allgemeines
Der Kreislauf des Wassers
- Die 4 verschiedenen Arten von Wasser bilden zusammen den Wasserkreislauf.
- Im Wasserkreislauf fließt Wasser von der Atmosphäre zur Erde und wieder zurück.
- Dabei wechselt es seinen Ort und seine Form und durchläuft vier Phasen.
Verdunstung und Transpiration
- Durch die Wärme der Sonne steigt Wasser aus Ozeanen, Seen und Flüssen als Wasserdampf in die Atmosphäre auf. → Verdunstung
- Auch Pflanzen geben Wasser durch ihre Blätter in die Atmosphäre ab. → Transpiration
Kondensation
- Der aufgestiegene Wasserdampf kühlt sich in der höheren, kälteren Atmosphäre ab und wird wieder zu flüssigem Wasser.→ Kondensation
- Diese Wassertröpfchen formen die Wolken.
Niederschlag
- Wenn die Wassertröpfchen in den Wolken zu groß werden, fallen sie wegen der Schwerkraft zur Erde. → Niederschlag (Regen, Schnee, Hagel)
Infiltration und Abfluss
- Ein Teil des Niederschlags wird von der Erde aufgenommen und bildet das Grundwasser. → Infiltration
- Anderes Wasser fließt als Oberflächenwasser in Bäche, Flüsse und schließlich zurück in die Ozeane. → Abfluss
MerkspruchViktor trinkt seinen Kaffee nicht immer abends.
Eigenschaften des Wassers
Wasser hat zwei Gruppen von Eigenschaften, die es einzigartig machen – physikalische und chemische Eigenschaften.
Physikalische Eigenschaften
- Physikalische Eigenschaften des Wassers sind:
- Dichte
- Strömung
- Trübung
- Temperatur
- pH-Wert
- Beeinflussen Sauerstoffgehalt, Nahrungsverfügbarkeit und Fortpflanzungsbedingungen.
Strömung
- Strömungsgeschwindigkeit abhängig von Gefälle, Breite, Tiefe und Bodenbeschaffenheit.
- Die Strömung beeinflusst die Sauerstoffversorgung im Wasser.
- Stärkere Strömung führt zu besserer Durchmischung und höherer Sauerstoffkonzentration.
Trübung
- Trübung des Wassers durch Schwebstoffe wie Algen, Schlamm oder organische Materialien.
- Erhöhte Trübung beeinflusst die Lichtdurchlässigkeit im Wasser.
- Dadurch wird die Photosynthese von Wasserpflanzen beeinflusst → Auswirkungen auf Primärproduktion, Sauerstoffgehalt und Nahrungsverfügbarkeit im Wasser.
Temperatur und Wärmekapazität
- Wassertemperatur beeinflusst das Leben im Wasser.
- Bei steigender Temperatur nimmt die Löslichkeit von Gasen im Wasser ab → Auch von Sauerstoff.
- Abnahme der Sauerstofflöslichkeit beeinträchtigt Lebensbedingungen für Fische.
- Flachwasserseen und sonnenexponierte Fließgewässer sind besonders betroffen.
- Höhere Temperaturen beschleunigen biologische Prozesse, z. B. Selbstreinigung von Gewässern.
- Schneller Abbau von Schadstoffen und effiziente Umsetzung von Nährstoffen kann zum veralgen führen.
- Hohe Temperaturen können auch zur Gefahr für die Fischpopulation werden.
- Wasser ist in der Lage ist, Wärme zu absorbieren und zu speichern, bevor es sich erwärmt oder abkühlt. → Hohe Wärmekapazität
- Es speichert Wärme, wenn die Umgebungstemperaturen hoch sind und gibt sie ab, wenn sie niedrig sind.
- Dies hält die Wassertemperaturen über längere Zeiträume stabil → Entscheidend für die Fischpopulation
Dichte
- Dichte des Wassers ist abhängig von Temperatur und Salzgehalt.
- Reines Wasser hat bei 4 °C seine größte Dichte.
- Eis schwimmt aufgrund geringerer Dichte auf Wasser.
- Temperaturschichtung in Seen während Jahreszeiten:
- Sommer: Warmes, leichteres Wasser an der Oberfläche, kälteres, dichteres Wasser unten.
- Herbst und Frühjahr: Wasser mischt sich durch Wind und Abkühlung der Oberfläche, Sauerstoff gelangt in tiefere Schichten.
- Winter: Kälteste Wasserschicht an der Oberfläche (kann zu Eis gefrieren), darunter flüssiges Wasser mit größter Dichte (um 4 °C), bietet Lebensraum für Organismen.
Chemische Eigenschaften des Wassers
Das Wasser besitzt eine Vielzahl von chemischen Eigenschaften, die es zu einer einzigartigen und lebenswichtigen Substanz machen.
pH-Wert
- Der pH-Wert gibt Auskunft über Säure- oder Basengehalt des Wassers.
- Neutraler pH-Wert ist 7.
- Werte unter 7 sind sauer.
- Werte über 7 sind basisch.
- Fische bevorzugen pH-Werte zwischen 6,5 und 8,5.
- Starke Abweichungen vom bevorzugten pH-Wert können gesundheitliche Probleme für Fische verursachen.
- pH-Wert kann durch natürliche Prozesse (z. B. Verwitterung) oder menschliche Aktivitäten verändert werden.
- Flache Gewässer sind besonders anfällig für pH-Schwankungen.
Gesamthärte und Karbonathärte
- Die Gesamthärte des Wassers setzt sich aus gelösten Mineralien zusammen.
- Calcium- und Magnesiumverbindungen sind die Hauptkomponenten.
- Die Gesamthärte des Wassers beeinflusst die Wasserqualität und den pH-Wert.
- Die Karbonathärte des Wassers gibt den Gehalt an Carbonat- und Bicarbonationen an und ist wichtig für die Stabilisierung des pH-Werts.
- Karbonathärte reguliert den Stoffwechsel im Gewässer.
Stickstoffkreislauf
- Stickstoff ist ein essenzieller Bestandteil von Proteinen und anderen wichtigen organischen Verbindungen.
- Im Stickstoffkreislauf wird Stickstoff in verschiedenen Formen durch verschiedene Prozesse umgewandelt.
- Die Stickstofffixierung ist der Prozess, bei dem Stickstoffgas aus der Atmosphäre von speziellen Bakterien oder durch Blitzentladungen in eine für Pflanzen verfügbare Form, wie Ammonium (NH4+), umgewandelt wird.
- Pflanzen können Ammonium oder Nitrat (NO3-) aus dem Boden aufnehmen und in ihre Gewebe aufnehmen.
- Organismen, die Pflanzen fressen, nehmen den Stickstoff durch die Nahrungskette auf.
- Beim Abbau von organischen Abfällen, toten Organismen oder Exkrementen durch bakterielle Zersetzung wird Ammonium freigesetzt.
- Im Prozess der Nitrifikation wandeln bestimmte Bakterien Ammonium in Nitrit (NO2-) und dann in Nitrat um.
- Pflanzen können Nitrat für ihr Wachstum aufnehmen und den Kreislauf fortsetzen.
- Denitrifikation ist ein Prozess, bei dem bestimmte Bakterien Nitrat wieder in Stickstoffgas umwandeln und in die Atmosphäre freisetzen, wodurch der Kreislauf geschlossen wird.
Sauerstoffgehalt
- Sauerstoff ist für das Leben im Wasser von entscheidender Bedeutung
- Wasser kann Sauerstoff aufnehmen und speichern
- Der Sauerstoffgehalt wird von verschiedenen Faktoren wie Temperatur, Gewässertiefe,Salzgehalt und Verschmutzung beeinflusst.
- Es gibt zwei Wege, wie Sauerstoff in das Wasser gelangt:
- Durch Photosynthese
- Aus der Luft
Durch die Photosynthese
- Pflanzen nehmen bei der Photosynthese Kohlendioxid und Wasser auf und geben Sauerstoff und Glukose (Zucker) frei.
- Diese Reaktion findet nur statt, wenn ausreichend Licht vorhanden ist.
- Das heißt, dass diese Reaktion während des Tages stattfindet.
- Nachts können diese Pflanzen und Algen Sauerstoff verbrauchen.
Durch die Luft
- Wenn Wasser und Luft in Kontakt kommen, findet ein natürlicher Gasaustausch statt.
- Sauerstoffmoleküle in der Luft vermischen sich im Wasser, bis ein Gleichgewicht erreicht ist.
- Dies wird durch die Bewegung des Wassers begünstigt.
- Wind, Wellen oder Strömungen mischen das Wasser und ermöglichen einen größeren Austausch von Sauerstoff.
- Fließgewässer, wie Flüsse und Bäche, sind oft gut mit Sauerstoff versorgt, weil sie ständig in Bewegung sind.
Temperatur
- Wird Wasser erwärmt, beginnen die Wassermoleküle sich schneller zu bewegen und der Sauerstoff entweicht dem Wasser.
- Daher haben kalte Gewässer einen höheren Sauerstoffgehalt als wärmere Gewässer.
Gewässertiefe
- An der Wasseroberfläche ist der Sauerstoffgehalt höher. → Wasser hat Kontakt mit der Luft.
- In tieferen Gewässerschichten nimmt der Sauerstoffgehalt ab → Weniger Licht für die Photosynthese und der Sauerstoff kann nicht so weit nach unten gelangen.
- Fische passen sich je nach Sauerstoffbedarf an ihren Lebensraum an.
Verschmutzung
- Verschmutzung kann den Sauerstoffgehalt in einem Gewässer dramatisch reduzieren.
- Zu viele Nährstoffe im Wasser können das Wachstum von Algen und anderen Pflanzen fördern. → Führt zur Algenblüte
- Sterben diese Pflanzen, werden sie von Bakterien zersetzt → Verbraucht Sauerstoff
- Dies kann zu einer Verringerung des Sauerstoffgehalts im Wasser führen.
Salzgehalt
- Höherer Salzgehalt → Weniger Sauerstoff
- Salz verringert die Löslichkeit von Sauerstoff im Wasser.
- Salz behindert die Sauerstoffaufnahme an der Wasseroberfläche.
- Fische, die im Salzwasser leben, sind speziell angepasst. → Nicht alle Süßwasserfische können im Salzwasser leben.
- Beispiel: Fische mit Laichwanderung