Grundlagen
- Milchner:
- Männlicher Fisch
- Das Sperma der Männchen Fische ähnelt Milch, weshalb sie als Milchner bezeichnet werden.
- Rogner:
- Weiblicher Fisch
- Fischeier werden auch Rogen genannt. Deshalb wird der weibliche Fisch als Rogner bezeichnet.
Geschlechtsorgane
- Meist paarige Geschlechtsorgane
- Milchner → Hoden
- Rogner → Eierstöcke
- Beim Flussbarsch und Bachneunauge sind die Eierstöcke unpaar angelegt.
- Lage: Seitlich im Bauchraum in Richtung Rücken
- Vergrößerung der Eierstöcke während der Laichzeit
- Reife Eier werden frei im Bauchraum gesammelt und bei Bedarf nach außen gelassen.
Äußere Merkmale
- Laichfärbung: Besonders auffällige, bunte Färbung während der Laichzeit.
- Laichausschlag: Noppenartige, weißliche Veränderung der Oberhaut von Fischen während der Laichzeit
- Vorkommen: Karpfenartige, Lachsartige (v.a. bei Männchen)
- Barschartige haben keinen Laichausschlag.
- Funktion: Intensivierung des Laichspiels
Geschlechtsreife
- Entscheidend für die Dauer bis zur Geschlechtsreife sind die Umweltbedingungen.
- Milchner werden in der Regel früher geschlechtsreif als Rogner.
- Milchner ca. 2. Lebensjahr
- Rogner ca. 3. Lebensjahr
Geschlechtsunterscheidung
- Größenunterschied: Weibliche Aale und Hechte sind größer als die Männchen.
- Rückenflosse: Bei der Äsche ist die Rückenflosse größer als beim Weibchen (→ Fahne).
- Laichhaken: Einige Milchner der Lachsartigen (z.B. Lachs, Forelle) entwickeln eine Laichhaken am Unterkiefer. Dieser bildet sich nach der Laichzeit weitestgehend zurück.
- Bauchflossen: Bei Schleien hat der Milchner größere Bauchflossen als das Weibchen.
Befruchtung
- Es wird zwischen innerer und äußerer Besamung unterschieden.
- Innere Besamung findet innerhalb des Körpers statt (v.a. Meeresfischarten).
- Äußere Besamung findet außerhalb des Körpers statt (heimische Fische).
- Bei der äußeren Besamung werden die Eier vom Rogner ins Wasser abgegeben.
- Im Anschluss erfolgt die Besamung mit den Spermien des Milchners.
- Die abgelegten Eier werden als Laich oder Fischlaich bezeichnet.
- Hieraus leiten sich Begriffe wie Laichwanderung und Laichzeit ab.
Laichplätze
Haftlaicher
Besonderheiten
- Bitterlinge legen ihren Laich in Teichmuscheln ab.
Laichzeit
- Die Laichzeit ist abhängig von der Fischart im Frühjahr, Sommer oder Herbst und Winter.
- Meist einmal jährlich
Laichwanderungen
- Einige Fischarten unternehmen lange Wanderungen zu ihren Laichplätzen.
- Diese Fische werden Wanderfische genannt.
- Neben den Wanderfischen gibt es noch die Zugfische und Standfische.
Wanderfische
- Wanderfische legen zu ihren Laichplätzen lange Strecken zwischen Süßwasser und Meer zurück.
- Je nach Richtung der Wanderung wird zwischen anadromen und katadromen Wanderfischen unterschieden.
- Anadrome Wanderfische: Laichwanderung vom Meer ins Süßwasser
- Beispiele: Lachs, Meerforelle, Seestine, Nordseeschnäpel
- Katadrome Wanderfische: Laichwanderung vom Süßwasser ins Meer
- Beispiel: Aal
Zugfische
Standfische
- Standfische sind ihrem Standort treu und kehren nach dem Laichen wieder in ihr Revier zurück.
- Beispiele: Hecht, Bachforelle, Huchen
Fischlaich
- Laich: Eier von Tiere, die ihre Eier im Wasser ablegen (z.B. Fische, Amphibien, Wasserschnecken)
- Fischlaich: Eier von Fischen
- Größe und Zahl der Eier unterscheiden sich je nach Art.
- Die Größe der Eier hängt von der Temperatur zur Laichzeit ab.
- Sommerlaicher (warm) → Schnelle Entwicklung → Kleine Eier
- Winterlaicher (kalt) → Langsame Entwicklung → Große Eier
Anzahl der Eier
- Fischeier sind unzähligen Gefahren ausgesetzt. Hierzu zählen schlechte Umweltbedingungen wie Temperatur oder Sauerstoffarmut, aber auch Laichräuber.
- Deshalb kommt es zu hohen Verlusten bei den Eiern.
- Um das auszugleichen, produzieren die meisten Fischarten sehr viele Eier.
- Einheit zur Angabe der Eizahl
- Kleine Fische → Eier pro Fisch
- Große Fische → Eier pro kg Körpergewicht
Kleine Fische
Große Fische
Exkurs: Kaviar
- Kaviar sind gesalzene Fischeier bzw. Rogen.
- Insbesondere der Kaviar von Störartigen gilt als Delikatesse. Im engeren Sinne wird nur der Rogen der Störartigen als Kaviar bezeichnet.
AchtungDer Rogen von Barben ist giftig.
Tagesgrade (Tg)
- Tagesgrad ist bei Fischen die Zeit von der Befruchtung der Eizelle bis zum Jugendstadium abhängig von der durchschnittlichen Wassertemperatur.
- Die tatsächliche Entwicklungszeit in Tagen erfolgt nach folgender Formel (Beispiel Regenbogenforelle):
Übersicht
- Faustregel: Je kälter die Laichzeit (Winterlaicher), desto länger die Tagesgrade.
Brutpflege
- Die meisten Arten überlassen die befruchteten Eier ihrem Schicksal.
- Forellen schützen ihre Eier durch das Ablegen in Laichgruben (eine Vorstufe der Brutpflege)
- Einige Fischarten betreiben auch „echte“ Brutpflege.
Echte Brutpflege
- Die echte Brutpflege wird bei den Fischen hauptsächlich durch die Männchen betrieben.
Entwicklung
Mit der Befruchtung der Eier durch den Samen beginnt die Entwicklung des Fisches. Diese wird in vier Stadien unterteilt.
- Augenpunktstadium: Die Augenpunkte der Embryos sind durch das Ei hindurch sichtbar.
- Larvenstadium
/Dottersackstadium: Nach dem Schlüpfen haben die Fischlarven noch einen Dottersack an sich hängen, aus dem sie sich ernähren. - Jugendstadium: Beginnt, sobald der Dottersack aufgebraucht ist und der Fisch selbstständig nach Nahrung sucht.
- Altersstadium: Beginnt mit dem Erlangen der Geschlechtsreife.