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Grundlagen

Gehirn

  • Das Gehirn liegt bei Fischen hinter den Augen.
  • Die Lage ist wichtig für die waidgerechte Betäubung von Fischen.
  • Diese erfolgt mit einem schweren und harten Gegenstand durch einen Schlag hinter die Augen.

Rückenmark

  • Vom Gehirn in Richtung Schwanz verläuft der Hauptnervenstrang (Rückenmark).
  • Dieser wird beim Töten von Aalen durchtrennt.

Sinne

Augen

  • Je nach Umweltbedingungen sind die Augen unterschiedlich wichtig.
    • Fische, die gut sehen müssen (z.B. oder in trüben Gewässern (z.B. unterwegs sind, haben große Augen.
    • Fische, die am Grund leben und sich auf andere Sinne verlassen, haben kleine Augen (z.B. , , .
  • Funktion: Nahrungssuche, Orientierung
  • Keine Augenlider → Bei Lebewesen an Land befeuchten die Augenlider die Augen. Unter Wasser ist das nicht notwendig.
  • Mögliche Formen der Pupille:
    • Meist Kreis
    • Teils zugespitzt (z.B. Renken,

Sehbereich

  • Unter Wasser hat der Fisch einen Sehbereich von etwa 300°.
    → Durch die seitlich angebrachten Augen und eine kugelige Form der Linse.
    • Nach vorn sehen Fische besonders deutlich, da sich hier die Gesichtsfelder beider Augen überschneiden.
    • Nach hinten sehen Fische nicht.
  • Zur Wasseroberfläche hin gibt es zwei verschiedene Sehbereiche:
    • Ein Großteil der Wasseroberfläche erscheint als Spiegel, weil das Licht an der Grenze Wasser-Luft reflektiert wird.
    • Im Bereich um 100° oberhalb der Augen entsteht ein Fenster, durch welches der Fisch über Wasser sehen kann.
      • Das Licht durch dieses Fenster wird gebrochen, sodass der Sehbereich über Wasser deutlich größer als 100° ist.

Gehör

  • Fische besitzen nur ein inneres Gehörorgan (kein äußeres Ohr) mit zwei Funktionen:
    1. Gleichgewichtssinn
    2. Gehörsinn
  • Es besteht aus einem flüssigkeitsgefüllten Labyrinth und den darin schwimmenden Gehörsteinchen.

Gehörsinn

  • Die Schwimmblase dient als Verstärker von Schwingungen und leitet diese an das Gehör weiter.
    • Übertragung über eine Verlängerung der Schwimmblase oder über ein Gerüst aus Knöcheln

Geruch

  • Die Geruchsorgane liegen zwischen Auge und Maulspitze.
  • Meist paarig angelegt
  • Aufbau:
    • Naseneingang (→ Einstrom)
    • Nasenausgang (→ Ausstrom)
    • Riechfalten → Entscheidend für Geruchssinn
      • Der hat besonders große Riechfalten → große Oberfläche
      • Deshalb kann er ausgesprochen gut riechen.
      • Andere Fische wie der haben weniger ausgeprägte Riechfalten und einen entsprechend schlechteren Geruchssinn.
  • Funktionen:
    • Nahrungssuche
    • Wahrnehmen von Feinden und Geschlechtspartnern
    • Orientierung (z.B. Laichwanderung)
  • Der hat einen ausgeprägten Geruchssinn.
  • Typischer Eigengeruch einiger Fischarten
    • Kleiner → Geruch nach Gurke
    • → Geruch nach Thymian

Geschmack

  • Sinneszellen für den Geschmack sind über den gesamten Körper verteilt.
  • Guter Geschmackssinn bei nachtaktiven Fischen.
  • Schlechterer Geschmackssinn bei tagaktiven Raubfischen.

Seitenlinie

  • Wichtiges Organ für den Ferntastsinn
  • Merkmal: Helle oder dunkle Linie an beiden Körperseiten
  • Funktionen:
  • Besonderheiten
    • Bei Raubfischen starke Ausprägung bis zum Kopf

Blutkreislauf

Herz

  • Das Herz liegt beim Fisch unterhalb der Kiemen.
  • Es transportiert Blut über die Kiemen durch den Körper.
  • Fische gleichen ihre Körpertemperatur der Umgebungstemperatur an.
    • Je niedriger die Körpertemperatur, desto niedriger ist der Stoffwechsel.
    • Niedrige Temperatur → Wenig Herzschläge pro Minute

Funfact

Anders als bei Säugetieren wie dem Menschen besitzt der Fisch nur ,,1'' Herz und ,,1 ''Kreislauf. Der Mensch hingegen besitzt „2“ Herzen (ein Rechtes und ein Linkes) und 2 Kreisläufe.

Hieraus ergibt sich folgender Blutkreislauf:

  • Fisch: Herz → Kiemen → Organe → Herz (1 Kreislauf)
  • Mensch: Rechtes Herz → Lunge (kleiner Kreislauf) → Linkes Herz → Organe (großer Kreislauf) → Rechtes Herz

Blutkreislauf

  • Blut transportiert Sauerstoff und Kohlendioxid.
  • Im Herzen wird Blut vorwärts befördert.
  • In den Kiemen wird das Blut mit Sauerstoff angereichert und Kohlendioxid entzogen.
    • Sauerstoffreiches Blut wird über die Arterie entlang der Wirbelsäule zu den Organen transportiert.
  • In den Organen wird Sauerstoff verbraucht und Kohlendioxid als Abfallprodukt ins Blut gegeben.
    • Sauerstoffarmes Blut wird über die Vene zurück zum Herzen befördert.

Atmung

Allgemeines

  1. Kiemenatmung
  2. Hautatmung: Sauerstoffaufnahme über die Haut (z.B. und Jungfische)
  3. Darmatmung:Schlucken von Luft an der Wasseroberfläche, Gasaustausch im Darm (z.B.

Sauerstoff

  • Das Ziel der Atmung ist die Aufnahme von Sauerstoff. Außerdem wird mit der Atmung wie bei Säugetieren Kohlenstoffdioxid abgeben. Eine Besonderheit bei Fischen ist, dass auch Ammoniak abgeatmet werden kann.
  • Der von Wasser ist abhängig von der Temperatur.
    • Kaltes Wasser → Viel Sauerstoff
  • Verschiedene Fischarten benötigen unterschiedliche Mengen an Sauerstoff
    • → Hoher Sauerstoffbedarf (≥ 7 mg/l) Deshalb bevorzugen sommerkalte . Zum einen wird durch die Fließbewegung das Wasser mit Sauerstoff angereichert und zum anderen kann sich der Sauerstoff aufgrund der Kälte besser lösen.
    • → Niedriger Sauerstoffbedarf (≥ 5 mg/l)
MerkeJe kälter das Wasser, desto mehr Sauerstoff ist darin gelöst.

Notatmung

  • Einen Sauerstoffmangel erkennt man beim Fisch an den schnellen Bewegungen der Kiemendeckel.
  • Bei starkem, akutem Mangel an Sauerstoff kommen einige Fische an die Wasseroberfläche und schnappen nach Luft (→ Notatmung).

Kiemen

  • Wichtigstes Atmungsorgan der heimischen Fische.
  • Kiemen liegen hinter den Kiemendeckeln in der Kiemenhöhle.
  • haben 4 paarige Kiemenbögen.

Kiemenatmung

  1. Aufnahme von Wasser über das Maul
  2. entlang der Kiemen → Gasaustausch an den Kiemenblättchen (Aufnahme von Sauerstoff und Abgabe von Kohlenstoffdioxid)
  3. Dieses Wassers strömt durch die Kiemendeckel wieder aus dem Fisch. (Fischmund ist dabei geschlossen)

Schwimmblase

Allgemeines

  • Die Schwimmblase ist ein Organ der .
    • Sie ist eine Ausstülpung des Vorderdarms.
  • Funktionen
    1. Schweben im Wasser ohne Kraftaufwand
      1. Die Schwimmblase kann mit Luft gefüllt werden. Hierdurch wird der Fisch „leichter“ und steigt auf. Um Abzusteigen, kann er die Luft wieder ablassen, wodurch sein Gewicht zunimmt und er wieder sinkt.
    2. Stabilisierung der aufrechten Lage
      1. Die Schwimmblase liegt in Richtung des Rückens, sodass der Schwerpunkt des Fisches nach unten wandert. Hierdurch bleibt der Rücken oben und der Bauch unten.
    3. Druckausgleich je nach Wassertiefe
  • Schwimmblasen bestehen aus der Kammer und einem Luftgang

Kammer

  • Die Kammer wird je nach Bedarf mit mehr oder weniger Luft gefüllt.
  • Es wird zwischen einkammerigen und zweikammerigen Fischen unterschieden:

Luftgang

  • Der Luftgang verbindet die Kammer mit dem Vorderdarm.
  • Hierüber füllt sich die Schwimmblase mit Luft. Nach dem Schlüpfen geschieht das häufig durch das Schlucken von Luft.
  • Bei einigen Fischarten bleibt der Luftgang ein Leben lang erhalten.
    • Hierdurch kann die Luftmenge durch Schlucken und Ausstoßen schnell gesteuert werden.
    • Beispiele: , Hechte,
  • Andere Fischarten bilden den Luftgang mit dem Alter zurück.
    • Als Jungfisch füllt sich die Schwimmblase durch das Schlucken von Luft.
    • Im Alter wird die Schwimmblase durch Gasaustausch mit dem Blut befüllt und entleert.
    • Beispiele: , , , , Stichlinge

Besonderheiten

  • Fische mit zurückgebildeter Schwimmblase: Steinbeißer, Schmerle
  • Fische ohne Schwimmblase
    • Grundfische: Groppe, Plattfisch Grundfische sind wegen der fehlenden Schwimmblase keine guten Schwimmer und hüpfen eher über den Boden.
    • : Hai, Rochen Diese Fische müssen dauerhaft in Bewegung bleiben, um ihre Position zu halten.
  • Knöcherne Verbindung zwischen Schwimmblase und Ohr → Außerordentliches Gehör (z.B. ,

Trommelsucht

  • Wenn Fische zu schnell aus großer Tiefe an die Wasseroberfläche gezogen werden, kommt der Druckausgleich durch die Schwimmblase nicht nach.
  • Hierdurch dehnt sich die Schwimmblase rasch aus.
  • Manchmal wird durch den Überdruck der Vorderdarm aus dem Maul herausgedrückt.
  • Das wird als Trommelsucht bezeichnet.
  • Beispiele: Dorsche, Quappen,

Verdauung

Magen und Darm

Aufbau

  • Dehnbarer Magen
  • Kurzer Darm
  • Kein Magen
  • Langer Darm

Verdauung

  • Findet v.a. im Magen statt
  • Findet im Darm statt

Beispiele

Leber

  • Wichtiges Stoffwechselorgan
  • Meist braunrote Farbe
  • Funktionen
    • Entgiftung
    • Energiespeicher
    • Produktion von Gallensäuren
  • Gallenblase: Anhängsel der Leber
    • Funktion: Aufnahme von Gallensäuren → Verdauung von Fett Die Gallensäuren werden nach der Aufnahme von Nahrung ausgeschüttet. Deshalb ist die Gallenblase beim hungernden Fisch deutlich vergrößert.

Nieren

  • Lage: Unter der Wirbelsäule von Kopf bis zum After
    • Erkennbar als schwarzer Streifen am Rücken der Bauchhöhle
  • Funktionen
    • Bildung von Blut
    • Ausscheidung von Abfallstoffen
MerkeDie Nieren müssen beim Ausnehmen entnommen werden, um eine Beeinträchtigung des Geschmacks zu vermeiden.

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